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Sonntagsbraten mit Folgen

Die beiden Mischlingshündinnen Kinka und Millie kamen in die Tierklinik Ismaning, weil sie ungewöhnlich viel tranken, sich unruhig verhielten und teilweise würgten. Zuvor hatten sie über mehrere Tage Reste eines Zwiebelrostbratens zu fressen bekommen.

Ob die Hündinnen zuvor erbrochen oder Durchfall hatten, ließ sich im Nachhinein nicht sicher feststellen, denn die Tiere waren tagsüber viel im Garten.

Umso wichtiger war die Blutuntersuchung, die Dr. Helene Stübing veranlasste. Das Ergebnis: Bei der größeren Hündin Kinka zeigten sich deutliche Anzeichen einer Hämolyse, also einer Schädigung der roten Blutkörperchen, wie sie durch Zwiebeln ausgelöst werden kann. Bei Millie blieb das Blutbild zum Glück unauffällig.

zwei Hunde fressen Zwiebelrostbraten in der Küche. Eine Zwiebel-Vergiftung droht.

Foto: KI-generiert

Foto: Photogenika, photogenika.de

Dr. Helene Stübing: „Viele Besitzer*innen wissen nicht, dass Zwiebeln – egal ob roh, gekocht oder gebraten – für Hunde toxisch sind. Und dass selbst kleine Mengen schwerwiegende Folgen haben können.“

Behandlung mit Aktivkohle

Da die Hunde über Tage hinweg Zwiebeln aufgenommen hatten, konnte das Gift nicht mehr vollständig aus dem Körper entfernt werden. „Wir haben zunächst versucht, Erbrechen auszulösen – dabei kamen noch Reste von Zwiebeln zum Vorschein“, so Dr. Stübing.

Anschließend erhielten beide Hunde medizinische Aktivkohle, um verbleibende Giftstoffe zu binden. Die Besitzer durften die beiden mit der Vorgabe, nur Schonkost zu füttern, nach Hause nehmen. Bei der Nachuntersuchung waren die Blutwerte stabil, auch bei Kinka.

Warum Zwiebeln für Hunde so gefährlich sind

Zwiebeln enthalten schwefelhaltige Verbindungen, die beim Hund zu einer Schädigung der roten Blutkörperchen führen können.

In der Folge droht eine teils schwere Anämie. Besonders tückisch: Die toxische Wirkung tritt nicht immer sofort auf, sondern kann sich bei wiederholter Aufnahme schleichend aufbauen – wie im Fall von Kinka und Millie, die laut Angabe der Besitzer über vier bis fünf Tage hinweg regelmäßig Reste des Bratens erhalten hatten. Insgesamt wurden etwa fünf Zwiebeln gefressen.

Die Besitzer der beiden Hündinnen wussten zuvor nicht, wie gefährlich Zwiebeln für Hunde sein können – und möchten mit ihrer Geschichte andere Tierhalter sensibilisieren.

zwei Hunde im Wartezimmer

Kinka und Millie haben sich gut erholt.
Foto: Tierklinik Ismaning/Stübing

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